In einem mitreißenden Finale gewinnt Viktoria Köln das Derby gegen Fortuna Köln mit 7:6 (1:1, 1:0, 0:0, 0:0) nach Elfmeterschießen und sichert sich somit zum 3. Mal in Folge den Titel im Bitburger-Pokal. In toller Kulisse am „Finaltag der Amateure“ sehen die 4183 Zuschauer ein aufregendes und bis zuletzt spannendes Spiel, das die Jungs von der „Schäl Sick“ letztendlich für sich entscheiden können. In der Verlängerung treffen Jules Schwadorf (96.) und Oliveira Souza (107.). Nico Pellatz hält den entscheidenden Elfmeter.
Alles war angerichtet für einen spektakulären Pokalfight. Wie schon in den Jahren zuvor fungierte der Sportpark Nord in Bonn, im regulären Ligabetrieb zum Bonner SC gehörend, als Austragungsstätte des Finales. Nicht nur für unseren Trainer Tomek Kaczmarek eine besondere Atmosphäre in seinem letzten Spiel für die Viktoria, wird er doch in Zukunft seinen Trainerschein machen und seinen Platz auf dem Trainerstuhl an Marco Antwerpen abgeben. Die in der laufenden Woche noch angeschlagenen David Jansen und Mike Wunderlich meldeten sich rechtzeitig zum Spielbeginn fit und fanden sich auch gleich in der Startelf wieder. Aber auch Uwe Koschinat, Trainer der Fortuna, musste keine kurzfristigen Verletzungen in seiner Mannschaft hinnehmen und schickte seine beste Mannschaft ins Rennen.
Erste Halbzeit hat alles zu bieten außer Tore
Schon nach vier Minuten bekamen die Zuschauer geballte Derbyatmosphäre inklusive einer Rudelbildung zu sehen, nachdem Wunderlich für ein Foul 25 Meter vor dem eigenen Tor die erste gelbe Karte des Spiels sah. Nur Sekunden später köpften Julius Biada nach einem weiteren Freistoß und Bone Uaferro nach einer Ecke die ersten Male gefährlich aufs Viktoria-Tor, aber Nico Pellatz zeigte seine Qualität und bewahrte seine Mannschaft vor dem frühen Rückstand.
In der 14. Spielminute dann die Riesenchance für den wieder genesenen David Jansen, der nach einer Flanke von Jules Reimerink auf den langen Pfosten nur an die Latte köpfen konnte. Zwei Minuten später war es wieder der Niederländer, der mit einer schönen Aktion auf sich aufmerksam machen konnte. Einen Freistoß von der Strafraumgrenze schlenzte er schön über die Mauer, aber Tim Boss machte sich lang und lenkte den Ball über die Latte.
Auch in den weiteren Spielminuten konnten sich die Zuschauer in Bonn kaum eine Atempause genehmigen, weil beide Mannschaften mit hohem Tempo spielten und sich die Strafraumszenen überschlugen. Mal war es der aktive Julius Biada für Fortuna, der einen Schuss nur knapp am Tor vorbei setzte, mal wurde Mike Wunderlich im letzten Moment noch einschussbereit abgefangen.
Zum Ende der Halbzeit verflachte die Partie ein wenig und ging dementsprechend leistungsgerecht mit einem 0:0 in die Pause.
Spiel verflacht und geht in Verlängerung
Nach der Pause schienen beide Teams dem hohen Tempo im ersten Durchgang Tribut zollen zu müssen und gingen es gemächlicher an, als noch zu Beginn. Nach 56 Spielminuten verzeichnete Lukas Nottbeck nach feiner Flanke von Jules Reimerink die erste nennenswerte Chance der 2. Hälfte. Sein Volley verfehlte das Tor nur um wenige Zentimeter. Auf der anderen Seite rutschte eine Ecke durch den Fünfmeterraum ohne einen Abnehmer der Fortuna zu finden. Kurz vor Schluss hatte Michael Lejan die Gelegenheit, das Spiel für unsere Viktoria zu entscheiden, konnte dies allerdings ebenso wenig wie sein Teamkollege Tim Jerat, der mit seiner ersten Ballberührung Keeper Tim Boss testete. Er hielt den Schuss des Mittelfeldakteurs ohne Probleme, so dass es nach 90 torlosen Minuten in die Verlängerung ging.
Turbulente Verlängerung findet keinen Sieger
Die Einwechslung von Jules Schwadorf sollte sich in der Verlängerung bezahlt machen, als er nach einem Rückpass von Jules Reimerink mit Hilfe des Innenpfostens in der 96 Minute das 1:0 erzielte. Im 2. Durchgang der Verlängerung erwische Fortuna Köln einen Blitzstart und kam durch Cauly Oliveira Souza (107.) zum Ausgleich, nachdem er sich im Strafraum gegen zwei Mann durchgesetzt hatte. Die Fans beider Mannschaften hielt es vor Spannung kaum noch auf den Sitzen, so aufgeheizt war die Stimmung am frühen Abend im Sportpark Nord. Das Elfmeterschießen musste nun die Entscheidung bringen.
Nico Pellatz sichert Viktoria Köln Pokalsieg
Nachdem bei beiden Teams alle fünf ausgewählten Schützen getroffen hatten, verwandelte auch Youngster Sebastian van Santen souverän. Nico Pellatz hielt anschließend den Elfmeter von Kusi Kwame und hielt den Pokalsieg für unsere Viktoria fest.
Nach dem spannenden und erfolgreichen Finale haben sich die Jungs nun ein wenig Urlaub verdient, bevor es in ein paar Wochen wieder mit dem Trainingsalltag losgeht.
Unseren herzlichen Glückwunsch zum Pokalsieg, Vik Vik Viktoria!
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FC Viktoria Köln
Pellatz – Lejan, Brzenska, Schwarz, Koronkiewicz – Klingenburg (83. Schwadorf), Wunderlich, Nottbeck (92. Jerat), Reiche, Reimerink – Jansen (105. van Santen)
SC Fortuna Köln
Boss – Kwame, Uaferro, Hörnig, Flottmann, – Schröder, Andersen, Bender (98. Kessel), Dahmani (77. Oliveira Souza) – Königs (64. Rahn), Biada
Tore
1:0 – Schwadorf (96’)
1:1 – Oliveira Souza (107.)
Elfmeterschießen:
Tor: 2:1 Mike Wunderlich
Tor: 2:2 Cauly Oliveira Souza
Tor: 3:2 Markus Brzenska
Tor: 3:3 Johannes Rahn
Tor: 4:3 Tim Jerat
Tor: 4:4 Michael Kessel
Tor: 5:4 Edwin Schwarz
Tor: 5:5 Julius Biada
Tor: 6:5 Jules Reimerink
Tor: 6:6 Florian Hörnig
Tor: 7:6 Sebastian van Santen
Verschossen: Kusi Kwame
Zuschauer
4183