1. Mannschaft: Mit einem Unentschieden als Wintermeister in die verdiente Pause

Diesen Worten schließen wir uns an und machen ein paar Tage Pause. Das letzte Spiel des Jahres bestreiten unsere A-Junioren am kommenden Samstag um 15.30 Uhr gegen den TSV Ilshofen auf dem Kunstrasen. Wer danach vom aktiven Fußball abschalten möchte, darf gerne den Stand des Juniorteams auf dem Öhringer Weihnachtsmarkt im Schloßhof besuchen. Dort gibt es an allen 4 Adventswochenenden Rosenküchle und Punsch. Unsere Jungs freuen sich auf euren Besuch.

1. Mannschaft: TSG empfängt den TURA Untermünkheim

Der Erste trifft auf den Letzten. Öhringen hat genau dreimal so viel Punkte bislang geholt wie der Tura, der mit elf Zählern das Ende der Tabelle ziert. Und doch haben die beiden Vereine etwas gemeinsam: Sie haben jeweils seit fünf Spielen nicht mehr gewonnen. Öhringen holte sich zuletzt ein 1:4 bei der SKV Rutesheim ab. „Wir haben keinen guten Tag erwischt“, meinte TSG-Coach Marius Müller. „Uns fehlt derzeit auch etwas das Glück.“ Dennoch ist Öhringen weiterhin Erster, „da sich die anderen auch immer wieder gegenseitig die Punkte abnehmen. Aber das Feld wird immer enger“, meint Müller.

Nicht nur aufgrund der jüngsten Statistik glaubt Untermünkheims Trainer Mutlu Metin daran, dass sein Team in Öhringen bestehen kann. „Die TSG ist mit Sicherheit auch überrascht, dass sie ganz oben steht – und nicht Crailsheim oder Rutesheim. Umso schöner ist es für sie.“ Doch dass die Mannschaft, die von dem ehemaligen Turaner Marius Müller gecoacht wird, zuletzt schwächelte, ist Metin nicht entgangen. Sein Team allerdings hatte zuletzt auch nur wenig Erfolg. Der Unterschied zum Saisonauftakt ist, dass der Tura diesmal größtenteils selbst schuld ist. „Gegen Pflugfelden laufen wir dreimal alleine auf den Torwart zu, schaffen es aber nicht, den Ball ins Tor zu bringen“, erinnert sich Metin. „Steht es dann 2:0, läuft so ein Spiel ganz anders.“

Das Hinspiel verlor der Tura mit 1:2. „Damals waren wir nicht wirklisch schwächer als die TSG“, erinnert sich Metin. Erst fünf Minuten vor dem Schlusspfiff gelang Kevin Müller der Siegtreffer für Öhringen. Michael Schlageter hatte kurz vor der Pause für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt, nachdem Kevin Alankus die TSG in Führung gebracht hatte.

D1-Junioren: TSG Öhringen scheitert knapp bei der Landesvorrunde des VR-Talentiade-Cups in Weilheim/Teck

Am Sonntag, 13.11.2016 trafen in der Lindachsporthalle in Weilheim/Teck in der Vorrundengruppe 3 die Teams der TSG Öhringen, TSG Backnang, TSG Hofherrnweiler, VfR Aalen, TSV Strümpfelbach und des 1. Göppinger SV aufeinander, um den Qualifikanten für das Landesfinale in Ellwangen aus zu spielen. Nach der Auftaktniederlage gegen die TSG Backnang (0:3) folgte ein 2:2 gegen den VfR Aalen sowie Siege gegen den TSV Strümpfelbach (2:0), dem 1. Göppinger SV (2:1) und der TSG Hofherrnweiler (1:0). Am Ende belegten die D-Junioren der TSG Öhringen mit 10 Punkten und 7:6 Toren, hinter der TSG Backnang (12 Punkte, 12:2 Tore), den 2. Platz in ihrer Vorrundengruppe und verpasste nur knapp den Einzug in das Landesfinale. Trotzdem herzlichen Glückwunsch zu der tollen Leistung!

Aktive: 1. und 2. Mannschaft spielen jeweils Unentschieden

In einer ausgeglichenen 1. Halbzeit gab es sowohl für die TSG I als auch für den Mitaufsteiger aus Schwaikheim jeweils nur eine aussichtsreiche Torchance, so dass die Seiten folgerichtig mit 0:0 gewechselt wurden. Nach der Pause übernahm die TSG mehr und mehr die Initiative, konnte sich aber wiederum nur zwei wirklich gute Möglichkeiten herausspielen. Die beste Chance setzte Spielertrainer Marius Müller nach Vorarbeit von Andreas Hofmann aus kurzer Entfernung an die Querlatte. So blieb es am Ende beim torlosen Unentschieden.

Die Zweite konnte die Führung von Mansour Ceesay zwar in die Halbzeit retten, nicht aber über die gesamte Spielzeit. Marvin Küstner erzielte 20 Minuten vor Spielende den Ausgleich. Durch den Sieg des TSV Zweiflingen rutschten unsere Jungs wieder auf den 3. Platz. Das letzte Spiel der Vorrunde findet nächsten Samstag in Zweiflingen statt, wo man sich den 2. Platz wieder zurückholen kann.

Ü32-Senioren: TSG ist Bezirkspokalsieger!!

Die TSG Öhringen hat den Ü32-Bezirkspokal des Fußballbezirks Hohenlohe gewonnen! In einem ausgeglichenen Spiel trotzen die Mannschaften dem widrigen Herbstwetter und es entwickelte sich eine gutklassige Partie auf dem Öhringer Kunstrasen, in der unsere “Alten Herren” in der 1. Halbzeit ein spielerisches Übergewicht hatten. Trotzdem blieben Torchancen zunächst Mangelware und so ging es torlos in die Pause. Diese ergaben sich dann in der zweiten Halbzeit auf beiden Seiten, führten aber nicht zum ersehnten Torerfolg. Als sich alle schon auf ein Elfmeterschießen eingestellt hatten, gelang Michael “Air” Schütze doch der vielumjubelte Siegtreffer für die Öhringer. Eine maßgenaue Flanke von Jürgen “Jockse” Löchner köpfte er eiskalt in den Torwinkel. Kurze Zeit später pfiff der gut leitende Schiedsrichter Philipp Weimann das Spiel ab und die Heimelf durfte die Trophäe vom Bezirksvorsitzenden Ralf Bantel entgegennehmen.

Aktive: 1. Mannschaft verliert in Schornbach, 2. Mannschaft siegt in Schwabbach

Jürgen Birkert war schon besserer Laune. Seine Mannschaft war in dieser Saison ja meist nervenschonend für den sportlichen Leiter der TSG Öhringen. Doch gestern setzte es dann die zweite Saison-Niederlage. Ausgerechnet gegen Mitaufsteiger TSV Schornbach patzte der Landesliga-Tabellenführer beim 0:2. Die Spvgg Ludwigsburg ist jetzt bis auf vier Punkte herangerückt.

„Irgendwann hat das ja mal kommen müssen“, sagte Birkert. „Das WFV-Pokalspiel gegen Reutlingen hat am Dienstag auch viel Kraft gekostet. Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit etwas leer gewirkt.“ Im ersten Abschnitt hatten die Öhringer dagegen durchaus Möglichkeiten um in Führung zu gehen. „Wir hatten das Spiel in der ersten Halbzeit in der Hand, machten unsere Chancen nicht und mussten am Ende froh sein, dass wir nicht höher verloren haben. In der zweiten Halbzeit haben wir denen ihr Gebolze angenommen, hatten keine Spielkultur mehr. Das ist auf so einem kleinen Platz tödlich.“

Öhringen zeigte die besser Spielanlage. Gleich nach Anpfiff hatte die TSG die erste Möglichkeit, doch der Ball sprang übers Tor. Dann vergaben Markus Herkert (10.) und Manuel Martinez (25.) ihre Möglichkeiten. „Wir hätten eigentlich mit 1:0 in die Halbzeit gehen müssen, nicht mit 0:1“, meinte Birkert. Doch die TSG scheiterte an ihrer Chancenverwertung, während Schornbach effektiv war. In der 38. Minute kam ein weiter Ball vors Tor und Pascal Hasert schloss zur TSV-Führung ab. „Der Zeitpunkt war unglücklich“, sagte Birkert.

In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie etwas. Es wurde auf beiden Seiten viel mit langen Bällen operiert. Öhringen passte sich Schornbach an. „Es waren fast nur noch Zufallschancen, auch wenn sie gut waren.“ Die Gastgeber hatten jedenfalls die bessern Möglichkeiten und nutzten gleich die erste in der zweiten Halbzeit durch Dominik Parham in der 46. Minute. „Wenn man sieht, wie gut wir im Spiel waren, ist es ärgerlich, wie wir uns haben abkochen lassen. Schornbach hat sehr körperlich gespielt und je hektischer es wurde, desto schlechter war es für uns“, sagte Birkert. Öhringen fehlten die Ideen, das Tempo, um Schornbach noch in Verlegenheit zu bringen. „Das kann auch kraftbedingt gewesen sein“, meinte Birkert. Das frühe Tor zum 0:2 war ein Wirkungstreffer.

„Aber wir wissen, wo wir herkommen“, sagte Birkert. Schließlich war die Zielsetzung des Aufsteigers ja nur der Klassenerhalt. Nun hat man die Herbstmeisterschaft erreicht. Denn nächste Woche steht bereits das letzte Vorrundenspiel an – bei vier Punkten Vorsprung. Nur zu gerne würden die Öhringer aber auch als Spitzenreiter in die Winterpause gehen. Und da stehen noch drei Spiele an.

Ü32-Senioren: Morgen um 15 Uhr steigt das Bezirkspokalfinale

Am Samstag, 5. November 2016 findet das erste Endspiel der Saison in Hohenlohe statt: das Bezirkspokalfinale der Ü32-Senioren. In Öhringen spielen die Gastgeber der TSG Öhringen und die Gäste der Spfr. DJK Bühlerzell um den vom Flair Park-Hotel Ilshofen gestifteten Pokal. Anpfiff durch Schiedsrichter Philipp Weimann (SRG Künzelsau) ist um 15 Uhr.

Die Sportfreunde Bühlerzell haben im Halbfinale mit dem SV Westernhausen den Vorjahres-Pokalsieger im Elfmeterschießen ausgeschaltet und stehen somit zum fünften Mal in den letzten sieben Jahren im Finale. Für den Gegner der TSG Öhringen ist die Finalteilnahme hingegen Neuland. Auch sie gewannen ihr Halbfinale gegen die SGM Satteldorf/Ellrichshausen erst im Elfmeterschießen. Man darf gespannt sein, ob die TSG Öhringen mit dem Heimvorteil im Rücken den im Seniorenfußball traditionell starken Bühlerzellern Paroli bieten können.

Die Gastgeber hoffen daher auf ein ähnlich starkes Zuschauerinteresse wie im Finale des letzten Jahres, das in Westernhausen gut 150 Zuschauer verfolgten.

1. Mannschaft: Pressestimmen zum unglücklichen Pokal-Aus

Hohenloher Zeitung:

Die Öhringer wussten nach dem Spiel selbst nicht so richtig, wie sie reagieren sollten. Sollten sie nun enttäuscht über die Niederlage oder stolz auf die eigene Leistung sein. Am Ende war es nach dem 1:2 im WFV-Pokal-Achtelfinale eine Mischung aus beidem. Auf jeden Fall hat der Landesliga-Aufsteiger Werbung in eigener Sache betrieben. Die Zuschauer jedenfalls feierten die Gastgeber. Und es waren gestern immerhin 900 Schaulustige ins Otto-Meister-Stadion gekommen. „Ich bin nach einer Niederlage noch nie so beklatscht worden“, sagte TSG-Trainer Marius Müller. „Es war eine super Stimmung. Schade, dass es nicht zu mehr gereicht hat.“ Und mehr war durchaus drin. Der Landesliga-Tabellenführer war gegen den Oberligisten keineswegs das schlechtere Team. Öhringen hatte die besseren Offensivaktionen. „Wir haben alles richtig gemacht, nur haben wir uns nicht belohnt“, meinte der sportliche Leiter Jürgen Birkert.

Reutlingens Trainer Jochen Class beglückwünschte die Gastgeber zu ihrer „hervorragenden Leistung“. „Ich muss mich fast schon entschuldigen, dass wir gewonnen haben“, meinte er. Bezeichnend war da der Siegtreffer eine Minute vor dem Ende. Es war keine herausgespielte Reutlinger Chance. Es war eine verunglückte Flanke von Tom Patrick Schiffel die sich glücklich ins lange Eck senkte. „Es war unser drittes Spiel in sechs Tagen. Da war es klar, dass es ein Willensspiel wird. Die Partien bei den Stuttgarter Kickers II und in Hollenbach haben uns viel Kraft gekostet“, sagte Class. Ein Zwei-Klassen-Unterschied war zu keinem Zeitpunkt zu sehen. Reutlingen gab lediglich in den ersten Minuten den Ton an. Dann fiel mit der ersten Öhringer Chance das 1:0 durch Manuel Martinez – acht Minuten waren erst gespielt. Bitter dann der Ausgleich in der 26. Minute. TSG-Torhüter Ruben Götz wurde beim Klärungsversuch einen Meter vor der Torlinie von einem Reutlinger angegangen, konnte den Ball dadurch nicht mehr kontrolliert klären und Timo Bäuerle staubte zum 1:1 ab. Schiedsrichter Pascal Müller hatte die Aktion aber als fairen Zweikampf bewertet – warum auch immer. Götz hatte in dieser Situation keine Chance, sich gegen den Reutlinger zu wehren. „Er hat davon auch einen blauen Fleck am Oberarm“, sagte Müller. Die Öhringer ließen sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen. Und durch zwei Chancen von Alexander Overcenko (30./40.) und einer von Markus Herkert (42.) hätte durchaus noch vor der Pause das 2:1 fallen können. Der SSV war lediglich durch einen zu hohen Fernschuss von Marc Golinski auffällig.

Auch nach der Pause schaffte es der Oberligist nicht, den Landesligisten in große Verlegenheit zu bringen. Reutlingen spielte in einem Tempo weiter. Es gab keine Tempo-Verschärfungen, keine zwingenden Offensivaktionen – lediglich drei Fernschüsse in den letzten zehn Minuten. Zwei parierte Götz, bei der verunglückten Flanke konnte er nicht mehr eingreifen.

Die Öhringer müssen sich nur den Vorwurf gefallen lassen, sich dazwischen nicht belohnt zu haben. Die Möglichkeiten waren da. So scheiterte Martinez (60.) von der Ecke des Fünfmeterraumes. Eine Minute später setzte er Overcenko ein, der den Ball nicht richtig kontrollieren konnte, gestört wurde und dann den Ball nicht am Torhüter vorbei brachte. In der 68. Minute erneutes Pech für die Gastgeber. Herkert wurde von Maximilian Rohr zu Fall gebracht, dessen Standbein bei der Aktion noch im Strafraum stand. Herkerts Fußspitze war knapp vor der Linie – es gab nur Freistoß.

In der 79. Minute traf dann Nicolai Schiffmann den Ball nicht richtig und in der 87. Minute klärte Rohr bei einer Chance von Martinez kurz vor der Torlinie. Der Öhringer Siegtreffer lag in der Luft, dann folgte ein Konter und die verunglückte Flanke von Schiffel. „Wir hatten die zwingenderen Chancen, haben das Spiel aber nicht entschieden“, meinte Müller. „Reutlingen hat gerade eben das nötige Glück. Ein Lob an meine Mannschaft. Wir haben uns teuer verkauft und das Spiel genossen.“ Vor allem er, der in der A-Jugend eineinhalb Jahre für den SSV gespielt hat.

TSG Öhringen: Götz, Kartela, Pscheidl, Hofmann (60. Schiffmann), Overcenko (78. Kevin Alankus), Schieferdecker (85. Müller), Jordan, Müller, Baumann, Herkert, Martinez. SSV Reutlingen: Knauß, Schiffel, Eiberger (15. Kuengienda) , Lübke, Mayer, Golinski, Schachtschneider, Seemann (90. Chatzimalousis), Rohr, Yahkem (73. Ubabuike), Bäuerle. Tore: 1:0 (8.) Manuel Martinez, 1:1 (26.) Timo Bäuerle, 1:2 (89.) Tom Patrick Schiffel.

Reutlinger General-Anzeiger:

Mit Glück und Geschick, toller Moral und Leidenschaft zogen die Oberliga-Fußballer des SSV Reutlingen ins Viertelfinale im Verbandspokal-Wettbewerb ein. Das Team von Trainer Jochen Class gewann gestern bei der zwei Klassen tiefer in der Landesliga angesiedelten TSG Öhringen mit 2:1 (1:1).

In der 89. Minute erzielten die Reutlinger das Siegtor. Der unermüdlich nach vorne rennende Außenverteidiger Tom Schiffel setzte sich auf der linken Seite gegen Alexander Jordan durch. Schiffels Flanke wurde länger und länger und fiel hinter dem bis zu diesem Zeitpunkt bravourös haltenden Keeper Ruben Götz ins Netz. »Jetzt sind uns zwei dreckige Siege hintereinander gelungen«, schmunzelte SSV-Mittelfeldakteur Daniel Seemann nach dem Abpfiff. Am Samstag bogen die Nullfünfer im Punktspiel in Hollenbach einen 0:2-Rückstand in ein 3:2 um, gestern lagen sie mit 0:1 hinten und feierten am Ende einen 2:1-Erfolg.

»Der Spielplan ist für uns derzeit brutal«, stellte der SSV-Fußball-Vorsitzende Michael Schuster fest. Die Class-Schützlinge bestritten in zehn Tagen vier Pflichtspiele. Und das mit dem letzten Aufgebot. »Ich musste zum dritten Mal hintereinander die Abwehr-Viererkette umbauen, zum dritten Mal in Folge sind Innenverteidiger ausgefallen, zum dritten Mal hintereinander saßen drei A-Jugendliche auf der Bank«, erklärte Class. In Öhringen standen die Innenverteidiger Lukas Hartmann (Sprunggelenk-Verletzung) und Magnus Haas (Trauerfall) nicht zur Verfügung.

Der SSV begann vor 890 Zuschauern in Öhringen stark. Ein Freistoß von Seemann wurde von Götz stark pariert. Doch nach sieben Minuten war es mit der Reutlinger Dominanz vorbei. Nach einem Fehlpass von Marc Golinski in der gegnerischen Hälfte schaltete der Landesliga-Spitzenreiter blitzschnell um. Manuel Martinez wurde in Szene gesetzt und der traf mit einem sehenswerten Schlenzer. Wenig später musste SSV-Mittelfeldrackerer Pierre Eiberger wegen einer Leistenverletzung vom Platz. Class musste seine Elf erneut umbauen – und die benötigte einige Zeit, bis sie die Rückschläge in der Anfangsphase weggesteckt hatte. In der 26. Minute fiel schließlich das Ausgleichstor. Nach einer Ecke von Andreas Mayer beförderte Timo Bäuerle den Ball per Kopf über die Linie. Der 27 Jahre alte Innenverteidiger durfte damit in seinem ersten Spiel im SSV-Trikot seinen ersten Treffer bejubeln. In Punktspielen ist der vom Bayernligisten SC Eltersdorf gekommene und in Gärtringen wohnende Bäuerle noch gesperrt.

Im zweiten Durchgang wogte das Geschehen hin und her. »Wir hielten spielerisch gut mit und bewegten uns mit dem SSV auf Augenhöhe«, zollte Öhringens Spielertrainer Marius Müller seinem Team ein dickes Kompliment. Müller streifte sich übrigens auch schon das Reutlinger Trikot über. In der Saison 2001/02 wurde er mit den A-Junioren Oberliga-Meister. »Das war eine schöne Zeit«, blickt Müller zurück, der Öhringen letzte Saison zur Meisterschaft in der Bezirksliga führte.

In der Schlussphase hatten beide Teams mehrmals die Gelegenheit zur Führung. Eric Yahkem, Schiffel, Mayer und Golinski hätten für Reutlingen, Martinez, Alexander Overcenko und Kevin Alankus für Öhringen treffen können. Zudem rettete der SSVler Maximilian Rohr kurz vor der Torlinie. Schließlich segelte Schiffels Flanke ins Glück.

Südwest Presse:

Oberligist SSV Reutlingen Fußball hat gestern durch einen hart erkämpften, am Ende auch glücklichen 2:1-Sieg beim Spitzenreiter der Landesliga, Staffel 1, TSG Öhringen vor 900 Zuschauern das Viertelfinale im WFV-Pokal erreicht. Die Gastgeber aus dem Hohenlohekreis zeigten eine Leistung auf Augenhöhe, beim SSV wurden die Sorgen noch größer: Hartmann (Sprunggelenk) fehlte wie Haas (Trauerfall) und nach 15 Minuten musste Eiberger (Leiste) raus. So spielte das letzte Aufgebot, eine völlig neue Innenverteidigung: Bäuerle und Rohr im Zentrum, Lübke und Schiffel außen.

Nach einem Seemann-Freistoß folgte in der siebten Minute die kalte Dusche: Nach Ballverlust im Mittelfeld schalteten die württembergischen Franken schnell um und Manuel Martinez jagte den Ball von außen oben in den Winkel – ein Traumtor für Öhringen. Der SSV stand unter Schock, es ging nicht viel. Doch nach Mayers Ecke brachte Torwart Götz bedrängt den Ball nicht weg (26.) und Timo Bäuerle köpfte in seinem ersten Spiel ein. Bäuerle, der für Punktspiele noch gesperrt ist, meinte: „Das war ein Traumeinstand, besser geht es nicht. Ich habe in meinem ersten Spiel dem Team helfen können – toll.”

In der 31. Minute tauchte Alex Overcenko alleine vor Knauß auf, der geschickt den Winkel verkürzte. Beim SSV gab es Ansätze, man merkte im dritten Spiel in sechs Tagen den Substanzverlust. Der Wille war da, die Einstellung stimmte, es gab eben kaum Torgefahr. Das Team zeigte eine große Willensleistung. Golinski zog zweimal ab: drüber. Lübke flankte genau, Golinski verzog erneut. Nach Schiffel-Flanke köpfte Yahkem daneben und Ruben Götz im TSG-Tor hielt mehrfach großartig. So drehte er einen Schiffel-Schuss um den Pfosten.

Doch es gab auch gute Öhringer Angriffe, die dreimal gefährlich vor dem SSV-Tor sich abspielten, da fehlten oft nur Zentimeter (Müller und Martinez). Alles deutete auf eine Verlängerung hin, als Rohr in der 87. Minute auf der Linie rettete und zwei Minuten später fiel das goldene Tor. Tom Schiffel stand außen, wollte flanken, der Ball wurde immer länger und senkte sich hinten ins Tor: Dusel für den SSV. Tom Schiffel: „Ich wollte flanken, der Ball rutschte ab und ging ins Tor. Wir waren hungrig, wollten mit aller Macht weiterkommen.” Andreas Mayer meinte: „Das war wieder ein Sieg der Moral und Leidenschaft. Der Trainer hat an die SF Lotte erinnert, wir gewannen mit Glück, mussten alles reinwerfen, die hatten zwei schnelle Stürmer, das war das erwartet schwere Spiel.“

Trainer Jochen Class sagte: „Die Öhringer waren stark, wir hatten aber eine gute Einstellung. Es war ein Willenssieg mit Leidenschaft. Wir ließen in Stuttgart und Hollenbach viele Kräfte, gehen ans Limit. Nach dem 0:1 zeigten wir Moral.”

Marius Müller, der Öhringer TSG-Coach, zum Spiel: „Die Kulisse peitschte uns nach vorne, das war super. Wir zeigten große Lauf- und Kampfbereitschaft, spielten auf Augenhöhe, der Knackpunkt war das 1:1, als mein Torwart behindert wurde. Wir hatten die zwingenderen Chancen.”