Zwei Tage Turnen in Öhringen

Die jeweils sechs besten Turnerinnen und Turner in den jeweiligen Altersklassen der Turngaue Rems-Murr, Heilbronn, Ostwürttemberg, Neckar-Enz, Staufen, Ulm und Hohenlohe bevölkerten an zwei Tagen die Hohenlohe-Halle in Öhringen, um die Teilnehmer/innen für das württembergische Landesfinale im Pflichtprogramm zu ermitteln.

Das lange Wettkampfwochenende begann am Samstag mit den Turnerinnen. Bei 165 Starterinnen in den verschiedenen Altersklassen galt es die Plätze 1 bis 4 zu belegen, um sich für das Landesfinale zu qualifizieren.

Den großen Coup aus Öhringer Sicht landete Samira Marinkovic bei den 10-jährigen Turnerinnen. Nach einem tollen Wettkampf mit Höchstwertungen an Reck, Schwebebalken und Boden war sie die verdiente Siegerin in dieser Altersklasse. Die 2. Öhringer Turnerin, Tabea Bublitz, belegte den 21. Platz.

Leider sollte sie die einzige Öhringer Turnerin werden, die sich für das Landesfinale qualifiziert. In der AK 9 verpaßte Sophie Wunder, wie auch schon 2017, den 4. Platz um 0,05 Punkte und somit ganz knapp die Qualifikation. Alexandra Schef auf dem 11. Platz und Romy Vogt als 15. komplettierten das Öhringer Abschneiden. Lilli Hauser (AK7, 13. Platz) zeigte bei ihrem ersten Wettkampf auf Landesebene noch Nerven und verwackelte den Wettkampf buchstäblich am Schwebebalken und am Boden. Marleen Müller-Riederer  und Esra Piver-Özdemir belegten bei den 8-jährigen die Plätze 11 und 12, ebenso wie Lisa Anthes, die bei den 11-jährigen den 11. Platz belegte.

Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Jungs. Auch hier waren mit 137 Startern die Alterklassen gut besetzt. Hier qualifizierten sich die Plätze 1 bis 9 zum Landesfinale.

In der AK 8 belegte Luis Derr in einem guten Wettkampf den 2. Platz und Ben-Alexander Bauer sicherte sich mit dem 5. Platz ebenfalls die Qualifikation. Malte Englert wurde in dieser Altersklasse 12.

Gemeinsam auf dem 5. Platz landeten Colin Häfele und Elias Wollmann bei den 9-jährigen und sorgten somit dafür, dass die TSG Öhringen auch in dieser Alterklasse beim Landesfinale vertreten ist.

Bei den 10-jährigen belegten mit Moritz Federolf (2. Platz) und Joas Benner (3. Platz) wieder zwei Turner der TSG Öhringen die Podestplätze. Mick Benner scheiterte als 10. leider knapp.

In der AK11 qualifizierte sich Nick Pawlenka mit einem guten 8. Platz. Leider verpassten auch Simon Walter (10. Platz) und Pascal Langner (11. Platz) Qualifikation knapp.

Mit deutlichem Abstand gewann Julian Pfleger (TSG Öhringen) den Wettkampf der 12-jährigen Turner. Er distanzierte die Athleten vom TV Wetzgau deutlich und lässt somit für das Landesfinale hoffen.

In der AK 13 wird die TSG Öhringen von Tim Huber (3. Platz) und Max Alexander Baumgärtner (4. Platz) beim Landesfinale vertreten. Bei den 14-jährigen sicherte sich Florian Pfleger den 2. Platz und sorgte dafür, dass beim Württembergischen Landesfinale am 23./24.06. in Schafhausen in jeder Altersklasse mit den Öhringer Turnern zu rechnen sein wird.

1. Mannschaft verliert 4:1 in Sindelfingen

Noch neun Punkte gibt es in der Verbandsliga zu verteilen. Neun Punkte beträgt auch der Rückstand der TSG Öhringen auf den Relegationsplatz. Dort steht derzeit Mitaufsteiger SKV Rutesheim. Bei noch drei ausstehenden Spielen ist die Hoffnung auf den Klassenerhalt bei den Öhringern seit Samstag nur noch theoretischer Natur. Das deutliche 1:4 beim VfL Sindelfingen macht nur wenig Mut.

„Ich wollte der Mannschaft eigentlich ein Lob aussprechen, dass sie sich durchgequält hat“, sagt Trainer Wolfgang Guja. Dann kam es anders. „Wir kommen derzeit auf der Felge daher“, sagt Guja. „Mehr oder weniger mit dem letzten Aufgebot.“ Aus der zweiten Mannschaft wurde Jens Ehmann hochgezogen. Co-Trainer Andreas Hofmann wurde bereits in der Anfangsphase eingewechselt und dann saß noch Steffen Pscheidl nach langer Verletzungspause auf der Bank. Außerdem musste Guja umstellen. Offensivmann Daniel Alankus lief als linker Außenverteidiger auf, Innenverteidiger Hannes Wegner rechts in der Viererkette. Das Problem war aber ein anderes.

Die TSG kam ordentlich in die Partie, hielt eine Viertelstunde lang dagegen. Dann waren die Öhringer einmal nicht konsequent genug und schon gab es einen Elfmeter für Sindelfingen. Endrit Syla verwandelte in der 16. Minute. „Dann ist etwas passiert, das man nicht erklären kann. Das darf auch nicht passieren“, ärgerte sich Guja. „Wir haben danach nicht mehr stattgefunden.“ Nach dem Rückstand stellten die Gäste praktisch den Betrieb ein. „Wir waren mehr miteinander, statt mit dem Gegner beschäftigt. Das Auftreten war nicht akzeptabel“, sagte Guja. „Die haben das ausgenutzt. Der Schatten dieser Viertelstunde bleibt schon etwas hängen.“

Max Hasenstab traf in der 24. Minute zum 2:0. Wieder Syla erzielte vier Minuten später das 3:0. Lars Jäger stellte in der 34. Minute auf 4:0. „Es waren zwei Tore zu viel, die wir hergeschenkt haben, weil ein Teil vom Team das Spielen eingestellt hat. Das bricht dann zusammen, wie ein Kartenhäuschen. Am Ende war es wichtig, dass es keine Packung war und das Ergebnis im Rahmen blieb. Alles andere müssen wir intern nochmal ansprechen“, sagte Guja. „Das einzig Positive war dann die zweite Halbzeit.“ Öhringen war jetzt wieder im Spiel, Sindelfingen musste aber auch nur noch das Nötigste tun. Durch ein Eigentor von Roberto Klug fiel dann in der 72. Minute zumindest noch der Ehrentreffer.

„Wir müssen sehen, dass wir die letzten drei Spiele jetzt ordentlich rumbekommen“, sagt Guja. „Rechnerisch ist es ja noch möglich, aber mit der Konstellation natürlich schwierig.“

1. Mannschaft muss in Sindelfingen gewinnen

Der Kampfgeist ist noch vorhanden. Noch hat Verbandsliga-Aufsteiger TSG Öhringen im Abstiegskampf noch nicht aufgegeben. „Es ist noch nicht fertig. Es gibt noch vier Spiele, vier Endspiele“, sagt Innenverteidiger Marin Kartela. Co-Trainer Jörg Czeilinger rechnet vor. „Es gibt noch zwölf Punkte, damit hätten wir 34, das würde für die Relegation reichen.“ Ähnlich sieht es auch der Sportliche Leiter Jürgen Birkert, relativiert aber: „Wir gehen mit Rückstand in die Endspiele.“

Zur Konstellation: Die TSG Öhringen steht mit 22 Punkten auf dem 15. und damit vorletzten Tabellenplatz. Davor rangiert der VfL Pfullingen (27 Punkte). Der VfB Neckarrems steht mit 29 Zählern auf Rang 13, dem voraussichtlichen Relegationsplatz – falls es keinen württembergischen Absteiger aus der Oberliga geben sollte.

Das heißt, mit einem Sieg am Samstag um 15.30 Uhr beim VfL Sindelfingen bleibt die TSG im Rennen. Sollte Öhringen aber verlieren und gleichzeitig Neckarrems sowie Rutesheim gewinnen, steht der Wieder-Abstieg des Aufsteigers drei Spieltage vor Saisonende fest. Daran will bei der TSG aber im Moment noch niemand denken.

Die Konzentration gilt jetzt den Sindelfingern. Zumindest die der Verantwortlichen. „Das ist eine schwierige Aufgabe. Aber wenn die Jungs so auftreten wie gegen Dorfmerkingen, könnte gegen Sindelfingen etwas drin sein“, sagt Birkert. Die Gastgeber stehen mit neun Punkte in der Rückrundentabelle noch hinter den Öhringern (11). Mit 31 Punkten sind sie ebenfalls noch nicht zu 100 Prozent gesichert.

„Unser Problem ist, der Trainer weiß auch erst am Spieltag, wie die Jungs drauf sind“, sagt Birkert. „Die Mannschaft hat zwei Gesichter.“ Zeigt sie ihr kämpferisches Gesicht, kann sie jeden Gegner ärgern. Wie zuletzt beim Last-Minute-0:1 gegen den Zweiten Dorfmerkingen. Gegen die Spitzenteams Hollenbach und Ilshofen wurde unentschieden gespielt. Dann gibt es aber auch die andere Öhringer Seite mit Auftritten wie gegen Mitaufsteiger Ehingen-Süd (0:3). „Da wollte die Mannschaft zu viel. Das haben zu viele als Schicksalsspiel gesehen“, sagt Birkert. Und allgemein meint er: „Wenn der Gegner mehr Qualität hat, dann muss Kampf ins Spiel kommen. Dazu muss man bereit sein. Schon wenn ich die Trainingsbeteiligung ansehe, ist nicht jeder bereit dafür. Dazu kommen einige Verletzte, die teilweise aber auch auf die Trainingsbeteiligung zurückzuführen sind.“

Wie die TSG zeigen aber auch die Sindelfinger in dieser Saison zwei Gesichter. „Die sind von Außen betrachtet anscheinend in der Lage, gegen jeden zu gewinnen. Andererseits kassieren sie dann wieder völlig überraschende Niederlagen. Darauf hoffe ich auch gegen uns.“