Heimspiel-Doppelpack für unser Verbandsliga-Team!

Es wird Kraft kosten. Aber die Vorfreude ist bei der TSG Öhringen vorhanden. Für den Verbandsliga-Aufsteiger steht ein Heimspiel-Doppelpack an. Am Samstag (15.30 Uhr) kommt der Tabellenzweite TSG Tübingen ins Otto-Meister-Stadion. Am Dienstag (14 Uhr) ist dann der Drittligist SG Sonnenhof Großaspach im WFV-Pokal-Achtelfinale zu Gast.

Die Vorbereitung auf beide Partien läuft parallel. “Die Vorfreude auf das Spiel gegen Großaspach ist extrem groß”, sagt Trainer Marius Müller. “Die gehören in Baden-Württemberg zu den Top Fünf.” Es sei aber kein Problem, das Spiel bis Samstag so weit wie es geht aus den Köpfen der Spieler rauszuhalten. “Sicher ist die Partie in der Mannschaft ein Thema. Wichtig ist aber, dass wir zuerst die Pflicht erfüllen. Und wer das gegen Tübingen nicht macht, könnte dann gegen Großaspach auch nicht mit dabei sein.”

Die Tübinger haben als Aufsteiger einen überraschend starken Saisonstart hingelegt. Als einziger Verbandsligist sind die Tübinger nach sechs Spielen noch ungeschlagen. Drei Siege und drei Unentschieden bedeuten unter dem Strich zwölf Punkte. Am vergangenen Wochenende gelang ein 1:0-Sieg gegen den TSV Ilshofen. “Das war schon ein Überraschungscoup”, sagt Müller. “Die sind sehr strukturiert und gut organisiert. Das wird ein richtig schweres Spiel. Wichtig wird für uns sein, defensiv kompakt zu stehen.“ Dies gelang den Öhringern in Ehingen-Süd zum ersten Mal richtig gut. Und prompt stand hinten die Null. “Darauf wollen wir aufbauen. Es ist schon unser Ziel, Tübingen die erste Saisonniederlage beizubringen.” Dabei muss Müller auf den gesperrten Steffen Pscheidl verzichten. Dieser bekam für seine Rote Karte gegen Essingen zwei Spiele Sperre und könnte somit gegen Großaspach wieder mit dabei sein. Weiter angeschlagen ist Hannes Wegner, Trainingsrückstand hat Alexander Overcenko. “Im Moment bin ich zufrieden”, sagt Müller. Gerade im körperlichen Bereich ist eine positive Entwicklung der Öhringer zu erkennen. In den vergangenen Spielen nahmen sie den Kampf an.

“Das ist schon eine enorm ausgeglichene Klasse”, sagt Abteilungsleiter Michael Carle. “Wenn wir einen Heimsieg schaffen könnten, hätten wir etwas Ruhe.” Zumal dann nächsten Samstag das Derby in Ilshofen ansteht. “Im Moment sind wir mit acht Punkten aus sechs Spielen im Soll”, sagt Carle. Jeweils vier davon holte die TSG auswärts und daheim. “Wir wissen, dass wir in jedem Spiel Vollgas geben müssen und keine Fehler machen dürfen”, sagt Carle. “Das wurde zuletzt auch etwas besser. Wir müssen jedenfalls 100 Prozent geben und konzentriert sein. Wichtig ist, dass wir die gute Stimmung in der Mannschaft beibehalten. Das ist unser großes Plus. Im Moment haben wir vier, fünf Mannschaften hinter uns, das soll am Rundenende auch so sein.”

Auch sein Blick geht – nicht nur aus organisatorischer Sicht – auch schon in Richtung Dienstag. “Drei Klassen Unterschied sind schon ein Wort. Wenn die einen halbwegs normalen Tag erwischen, gibt es für uns nichts zu holen. Ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen und wir uns so teuer wie möglich verkaufen werden”, sagt Carle. Und Müller fügt hinzu: “Wenn es realistisch abläuft, gewinnen die 6:0”, rechnet er den Unterschied mit zwei Toren pro Liga. “Wenn die keinen guten Tag erwischen, ist für uns etwas drin.”

Die Öhringer kennen solche Pokal-Highlights. Schon vor einigen Jahren gegen den VfR Aalen verkauften sie sich gut. Für Müller selbst hält die Partie noch ein nettes Wiedersehen bereit: In Hollenbach spielte er mit dem Großaspacher Angreifer Pascal Sohm noch zusammen. Doch dieser musste zuletzt verletzt pausieren. Ob er am Dienstag schon wieder einsatzfähig ist, bleibt abzuwarten.

Infos zum Pokalspiel am Dienstag:

Michael Carle, Abteilungsleiter der TSG Öhringen, hofft für das Pokalspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach auf zahlreiche Zuschauer. Einige Hundert hätten es unter normalen Umständen schon sein können. Doch es findet am Dienstag in Hohenlohe ein kompletter Spieltag auf Bezirksebene statt, das wird einige Schaulustige kosten – auch wenn die Pokalpartie bereits um 14 Uhr angepfiffen wird. Fast alle anderen Partien auf Bezirksebene beginnen wie gewohnt um 15 Uhr, trotz eines Aufrufs vom Bezirk, die Spiele doch etwas nach hinten zu legen. Trotz allem haben sich die Öhringer einiges für das Pokal-Highlight einfallen lassen. “Wenn das Wetter gut ist, wollen wir eine Hüpfburg für Kinder aufbauen”, sagt Carle. Sinn macht das aber nur, wenn es trocken bleibt. Die Partie soll ein Familienevent werden. “Außerdem werden wir zwei Kassen öffnen”, sagt Carle. Falls viele Zuschauer kommen, sollen so allzu lange Schlangen verhindert werden. Die Eintrittspreise liegen bei 7 Euro für Männer, ermäßigt 5 Euro. Um den Zustand des Platzes macht er sich keine Sorgen. “Die Grundsubstanz passt”, sagt Carle.

Pokal Preview: Interview mit Pascal Sohm von der SG Sonnenhof Großaspach

1. Pascal, Du fehlst Deiner Mannschaft seit einigen Spielen verletzt. Wie sieht es aus, werden wir Dich in Öhringen auf dem Spielfeld erleben?

Ich kann es heute leider noch nicht sagen. Ich würde unbedingt gerne in meiner alten Heimat spielen. Aktuell arbeite ich jeden Tag mit unserem Physio. Ich hoffe es reicht bis zum Pokalspiel.

2. Du bist in Forchtenberg aufgewachsen. Deine Eltern wohnen nach wie vor dort. Du hast bist zur D-Jugend in Forchtenberg Fußball gespielt und bist dann nach Öhringen gewechselt. Wie ging es weiter?

Die nächste Station war Crailsheim. Dann wechselte ich nach Hollenbach. Dort sind wir damals von der Verbandsliga in die Oberliga aufgestiegen. Von dort ging es nach Ulm zum SSV in die Regionalliga. Seit Sommer 2014 spiele ich für die SG Sonnenhof Großaspach.

3. Hast Du den Weg der TSG Öhringen in den letzten Jahren verfolgt? Kennst Du Spieler unserer TSG persönlich?

Als die TSG noch vor 2 Jahren in der Bezirksliga gespielt hat, habe ich mir einige Spiele angeschaut. Seit letztem Jahr spielen wir ja meistens am gleichen Tag. Die Ergebnisse schau ich mir nach wie vor an. Aus der Mannschaft kenne ich natürlich einige. Als erstes natürlich meinen Kumpel aus Kindertagen, Hannes Wegner. Hannes ist auch aus Forchtenberg und am Anfang haben wir gemeinsam in Forchtenberg gespielt. Aus meiner Crailsheimer Zeit kenne ich Johannes Bemmerer und in Hollenbach war zu meiner Zeit Euer Spielertrainer Marius Müller. Außerdem habe ich früher mit Jo Rup, der ja zurzeit wegen seinem Studium pausiert, oft in der Halle gespielt.

4. Welche Bedeutung hat für Euch der Landespokal? Geht man so ein Spiel etwas lockerer an, als Spiele in der 3.Liga?

Der Pokal wird bei uns absolut ernst genommen. Die Verantwortlichen im Verein erwarten eigentlich auch, dass wir den Pokal gewinnen. Immerhin würde das auch die Qualifikation für den DFB Pokal bedeuten. Unser Trainer bereitet uns da wie auf jedes andere Spiel vor. Das schließt auch eine Videoanalyse vom Gegner mit ein. Vielleicht bekommt der ein oder andere Spieler der bisher weniger gespielt hat mal seine Chance. Ich gehe davon aus, dass wir aber im Grunde mit der bestmöglichen Mannschaft spielen werden.

5. Ihr seid in Öhringen klarer Favorit. Ihr spielt 3 Klassen höher. Ihr habt aber bisher in dieser Saison bei den Pokalspielen wenig überzeugen können, oder täuscht der Eindruck? In Hollenbach ging es erst nach Elfmeterschießen weiter und auch in Bissingen gab es nur ein mageres 1:0. Eigentlich zu wenig, oder?

Ja, stimmt. Wir haben uns bisher schon sehr schwer getan. Anders als in der Liga, wo wir nach wie vor eher als Underdog gesehen werden, sind wir im Landespokal der Favorit. Wir müssen das Spiel machen. Die Gegner spielen sehr defensiv, lassen uns kaum Räume und warten auf Fehler von uns, um dann schnell zu kontern. Auch in der Verbandsliga oder Oberliga können die das ganz gut umsetzen und wir müssen immer auf der Hut sein, dürfen uns kaum Fehler erlauben. Es ist auch für uns nicht so leicht da einfach mal so ein paar Tore zu schießen.

6. Könntest Du Dir vorstellen, nach Deiner aktiven Karriere etwas in Sachen Fußball zu machen. Man hört aus Forchtenberg, dass Du nach wie vor mit Deiner Heimat sehr verbunden bist. Kannst Du dir vorstellen, z.B. als Trainer zu arbeiten?

Ich kann mir sogar sehr gut vorstellen, mal als Trainer zu arbeiten. Ich habe ja auch Sportwissenschaft studiert und interessiere mich schon heute sehr für Trainingssteuerung und Methodik. Ich will einfach wissen, warum was gemacht wird und was es bringt. Ja, den Trainer Pascal Sohm kann ich mir gut vorstellen. Ich schau mir auch nach wie vor viele Spiele an. Heute war ich z.B. in Sindringen zuschauen. Dort habe ich mit einigen über das Pokalspiel gesprochen und erfahren, dass die Kinder aus Forchtenberg als Einlaufkinder eingeladen sind. Das freut mich zum Beispiel sehr. Es zeigt auch, dass man in Öhringen über den Tellerrad schaut und die Vereine der Region am eigenen Erfolg teilhaben lässt.

7. Zum Abschluss noch die obligatorische Frage. Wie geht das Spiel in Öhringen aus? Wie ist Dein Tipp?

Zunächst hoffe ich, dass es nicht wieder so eng und spannend wird. Ich hoffe wir gewinnen etwas klarer. Mein Tipp: wir gewinnen 3:0.

Viele Dank für das Gespräch, Dir einen schönen Abend und alles Gute für die Saison. Wir wünschen Dir, dass Du möglichst bald wieder fit bist und freuen uns auf Deinen „Besuch“ bei uns im Stadion.