3. Runde im DB Regio-wfv-Pokal: Drei Hohenlohe-Derbys

Wachbach gegen Öhringen

Nach der Niederlage beim Oberliga-Absteiger FSV Hollenbach am Samstag steht für unsere Jungs schon das nächste Spiel in Wachbach an.

„Wir haben jetzt Bock auf das Pokalspiel“, sagte TSG-Spieler Nico Sasso nach dem Spiel in Hollenbach. „Wir können jetzt wieder Selbstvertrauen tanken.“ Allerdings sind die Öhringer auch gewarnt. Wachbach warf mit dem TSV Heimerdingen und dem SV Salamander Kornwestheim zwei Landesligisten aus dem Wettbewerb. Beide scheinen aber zu Saisonbeginn noch Probleme zu haben und starteten mit zwei Niederlagen in die Saison. Sasso hofft: „Das Spiel kann gut zum Aufbauen sein, sollte bei dem einen oder anderen das Ego runter sein.“ Es birgt aber auch die Gefahr, dass bei einem Scheitern das Selbstvertrauen vor der Heimpartie gegen Pfullingen am Samstag noch weiter runter ist.

„Wachbach ist definitiv sehr kompakt“, sagt Trainer Marius Müller. Vor zwei Jahren standen sich die beiden Teams noch in der Bezirksliga gegenüber – nun sind sie zwei Klassen auseinander. Ob dieser Unterschied heute Abend auch zu sehen ist? „Die sind sehr zweikampfstark, das wird auf jeden Fall ein schweres Spiel“, sagt Müller. „Wir dürfen es aber auf keinen Fall zu leicht nehmen.“

Die Öhringer wollen in die vierte Runde vorstoßen, brauchen dafür aber die volle Konzentration. Schließlich gilt Wachbach auch als sehr heimstark. Doch der Bezirksligist soll für die Öhringer nicht zum Stolperstein werden, auch wenn sie gewarnt sind.

Gaisbach gegen Crailsheim

Fritz Zott wirkte zu Beginn der Woche noch etwas angekratzt. „Ich habe den Eindruck, dass wir gerade ein Loch bekommen“, meint der Abteilungsleiter des Bezirksligisten SSV Gaisbach. 0:0 spielte sein Team zum Saisonauftakt gegen den SV Wachbach. Zott sprach aber auch von einem starken Auftritt der Wachbacher, dem Pokal-Gegner der TSG Öhringen. „Die haben es taktisch richtig gut gemacht.“ Im WFV-Pokal warfen die Gaisbacher den FC Marbach (Bezirksliga Rems-Murr) und die SpVgg Ludwigsburg (Landesliga Staffel 1) aus dem Rennen. „Die Ludwigsburger hatten da aber wohl schon große Probleme im Verein“, meint Zott. Trotzdem gehört die SpVgg zu den Titelkandidaten in der Landesliga.

„Es ist so, dass wir permanent ohne fünf, sechs Spieler spielen. Am Anfang konnten wir das noch kompensieren. Im Moment scheint es schwierig zu sein“, sagt Zott. Schließlich ist sein Team auch noch im Bezirkspokal vertreten – eine Dreifachbelastung scheint zu viel zu sein. „Der WFV-Pokal ist ein schönes Highlight. Man hofft halt, dass man einen guten Gegner bekommt“, sagt Zott. Die ganz große Hausnummer hatten die Gaisbacher bisher noch nicht. „Crailsheim ist jetzt der nächste harte Brocken“, sagt Zott. „Ich weiß nicht allzu viel über die, nur, dass sie in der Landesliga zu den Favoriten zählen und spielstark sind.“ Allerdings kassierten die Crailsheimer am Wochenende eine bittere 0:4-Niederlage beim SV Fellbach und werden auf Wiedergutmachung aus sein. „Gegen Crailsheim wird es sicher auch auf das Spielerische ankommen. Ich denke, das gibt ein gutes Fußballspiel. Aber die sind ganz klar der Favorit.“ Für die Crailsheimer geht es darum, die Enttäuschung nach der Partie gegen Fellbach aus dem Kopf zu bekommen. Trainer Michael Gebhardt fordert die „richtige Reaktion“, schätzt Gaisbach als „eingespielte Mannschaft“ ein, richtet den Fokus aber auf sein eigenes Team.

Satteldorf gegen Ilshofen

Die Rollen sind klar verteilt: Der Verbandsligist TSV Ilshofen geht als Favorit in das Drittrundenderby (Heute, 17.45 Uhr) beim Landesligisten SpVgg Satteldorf. Auch wenn die Gastgeber ein Vorbereitungsspiel noch mit 4:1 gewannen. Ilshofen schaltete in den ersten beiden Runden die Landesligisten TV Pflugfelden und SV Fellbach aus. Satteldorf setzte sich gegen die beiden Landesliga-Konkurrenten Breuningsweiler und Pfedelbach durch.

Allerdings muss Ilshofens Trainer Ralf Kettemann auf einige Spieler verzichten. Maximilian Egner fehlt weiterhin. Auch der gegen Pfullingen nach einer halben Stunde ausgewechselte Torhüter Karel Nowak ist angeschlagen. Zudem kündigte Kettemann an, etwas durchwechseln zu wollen, damit auch andere die Gelegenheit bekommen, sich zu zeigen.

1. Mannschaft: Deutliche 5:1-Derbyniederlage in Hollenbach

Marius Müller hatte sich seine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte anders erhofft. Der FSV Hollenbach war seine letzte Oberliga-Station bevor er als Spielertrainer zur TSG Öhringen wechselte. Dort holte er den Bezirkspokal und dann zwei Meisterschaften in Folge. Als Verbandsliga-Aufsteiger reisten die Öhringer zum Oberliga-Absteiger FSV Hollenbach. Die Rollen waren vor der Partie klar verteilt. Und zumindest dem Ergebnis nach wurden die Hollenbacher dem auch gerecht. Mit 5:1 gewannen sie das Derby.

„Es ist schön wieder hier zu sein“, sagte Müller. „Allerdings mit einem Ergebnis, mit dem wir nicht zufrieden sein können. 5:1 ist doch ein bisschen zu hoch. Wir haben drei Gegentore nach Standards kassiert, obwohl wir wussten, dass die da stark sind.“ Am Ende war es ein kleines Lehrstück in Sachen Cleverness und Effektivität. Dabei war FSV-Trainer Marcus Wenninger gar nicht angetan von der Leistung seiner Mannschaft: „Mit dem Ergebnis und den drei Punkten bin ich zufrieden. Aber ich bin weit weg davon, glücklich zu sein. Wir hatten in der ersten Halbzeit zu viele Ballverluste. Wir waren im Passspiel nicht sicher genug. Wir waren nicht so im Spiel, wie wir es können und es uns vorstellen. Wir hatten eben das Glück und die individuelle Klasse.“ Sieger hören sich meist anders an.

„Ich habe schon früher aus solchen Spielen gelernt“, meinte Öhringens Nico Sasso, einer der wenigen TSG-Spieler mit früherer Verbandsliga-Erfahrung. „Man hat aber gemerkt, wo die Unterschiede sind. Dann geht ein Spiel eben so aus.“ In den entscheidenden Situationen hatten die Hollenbacher die höhere Handlungsschnelligkeit. Unter dem Strich machten sie weniger spielentscheidende Fehler. „Auch an die körperliche Robustheit müssen wir uns gewöhnen.“ So bekam auch Volkan Demir, der zweite Öhringer mit Hollenbacher Vergangenheit, zu spüren, wie unangenehm es ist, gegen Verteidiger wie Marc Zeller oder Sebastian Walz zu spielen. „Defensiv sind die schon stark, da war es schwierig für uns. Aber in der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt“, sagte der TSG-Stürmer.

Hollenbach hatte nicht die körperliche Präsenz wie noch gegen Ilshofen. Vielleicht waren die Gastgeber auch etwas überrascht davon, dass sich die Gäste nicht versteckten sondern versuchten, das Spiel offen zu gestalten. Trotzdem ging Hollenbach in der neunten Minute bereits in Führung. Nach einem Eckball. Durch einen leicht abgefälschten Schuss von Sebastian Walz. „Das erste, was ich nach der Führung reingeschrien habe, war, konzentriert euch“, sagte Wenninger. Er wurde nicht erhört. Der Ausgleich fiel noch in derselben Minute. Einen Angriff über rechts schloss Nicolai Schiffmann zum 1:1 ab. Verunsicherung und Ärger statt Sicherheit bei Hollenbach.

Doch schon in der 19. Minute fiel die erneute Hollenbacher Führung. Dieses Mal gab die individuelle Klasse von Serkan Uygun den Ausschlag. Im Strafraum war er nicht zu halten, nahm einen hohen Ball mit, drehte sich und traf – 2:1. Im Anschluss verpassten Daniel Breitinger (21.) und Lorenz Minder (21.) zwei Möglichkeiten. Auch danach hatte Hollenbach mit dem schnellen Umschalten der Öhringer seine Probleme. In der 33. Minute dann Schrecksekunden für den FSV. „Da sind wir glaube ich alle erschrocken“, sagte Wenninger. „Ich habe den Ball schon drin gesehen.“ Doch erst scheiterte Johannes Deibert freistehend aus kurzer Distanz an Torhüter Philipp Hörner, den Nachschuss setzte Daniel Alankus neben das praktisch leere Tor.

Bestraft Dies wurde umgehend bestraft. Durch das Hollenbacher Tor Nummer drei in der 36. Minute. Daniel Breitinger traf per Kopf nach einem Eckball zum 3:1-Halbzeitstand.

Direkt nach der Pause folgte die Vorentscheidung: Kevin Müller verlor im Mittelfeld einen Zweikampf gegen Breitinger, der passte auf Uygun (47.) und der Hollenbacher schloss zum 4:1 ab. Sein drittes Tor im zweiten Saisonspiel. Danach hatte Hollenbach die Partie im Griff, stand kompakt, defensiv sicher und ließ kaum noch etwas zu. In der 84. Minute setzte dann Tizian Amon mit einem verwandelten Foulelfmeter den Schlusspunkt.

FSV Hollenbach: Hörner, Amon, Zeller, Nierichlo (70. Hartwig), Kleinschrodt, Nzuzi (86. Schülke), Uygun (77. Zucknick), Hofmann, Walz, Breitinger (61. Schmitt), Minder.

TSG Öhringen: Götz, Pscheidl, Demir, Deibert, Sasso, Schiffmann (46. Bemmerer), Schieferdecker (60. Klinkert), Alankus (60. Madaro), Madaro, Herkert (80. Jordan), Kevin Müller, Wegner.

Tore: 1:0 (9.) Sebastian Walz, 1:1 (9.) Nicolai Schiffmann, 2:1 (19.) Serkan Uygun, 3:1 (33.) Daniel Breitinger, 4:1 (47.). Serkan Uygun, 5:1 (84.) Tizian Amon (Foulelfmeter).

Schiedsrichter: Yannick Eberhardt (Giengen).

Zuschauer: 530.

1. Mannschaft: Derby in Hollenbach steht an

Man kennt sich, man schätzt sich. Doch die Freundschaft zwischen dem FSV Hollenbach und der TSG Öhringen liegt am Samstag für 90 Minuten auf Eis. „Das gute Verhältnis spielt dann auf dem Platz keine Rolle“, sagt Trainer Marius Müller. Er ist um 15.30 Uhr zu Gast in der Jako Arena.

„Hollenbach hat die Favoritenrolle. Die beiden Vereine sind ja die krassen Gegensätze. Wir sind der Aufsteiger, die sind der Oberliga-Absteiger, der wieder hoch will“, sagt Müller. „Die haben mit Jako einen Riesengeldgeber im Hintergrund, wir haben viele kleine Sponsoren. Aber wir sind froh, beim Top-Favoriten spielen zu dürfen und ich hoffe, dass uns eine Überraschung gelingt.“ Und er lässt eine gewisse Vorfreude erkennen. „Ich bin gespannt“, sagt Müller. „Auf das Spiel aber auch auf das Wiedersehen mit einigen Menschen.“ Schließlich spielte er bevor er als Spielertrainer zur TSG wechselte für den FSV.

Beide Teams starteten mit einem Sieg in die Saison. Hollenbach gewann im Derby gegen den TSV Ilshofen 2:0, Öhringen besiegte Mitaufsteiger SKV Rutesheim mit 3:2. „Ich richte mich auf einen Gegner ein, der versucht seine Defensive zu optimieren. Es heißt für uns geduldig zu sein, aber auch den Rückwärtsgang zu maximieren. Das wird noch öfter auf uns zukommen. Und wir sind noch den Beweis schuldig, dass wir damit auch umgehen können“, sagt Marcus Wenninger. „Es ist jedenfalls nie einfach gegen Öhringen zu spielen. Die haben gegen Neckarrems im Pokal gewonnen und jetzt das Auftaktspiel gegen Rutesheim. Das ist nicht alles blanker Zufall. Da ist eine gewisse Qualität da.“

Die Favoritenrolle nehmen die Hollenbacher auf jeden Fall an. Auch wenn mit Fabian Czaker ihr Mittelstürmer nicht zur Verfügung steht. „Wir haben ihm bis Montag eine Denkpause gegeben“, sagt Manager Karlheinz Sprügel. Näher zu den Umständen wollte er sich aber nicht äußern. „Wir wollen das Spiel gegen Öhringen gewinnen. Das muss auch unser Anspruch sein.“ Denn es gibt noch einen weiteren Unterschied zwischen den beiden Teams: Bei Hollenbach hat beinahe jeder Akteur Oberligaerfahrung. Bei der TSG sind es mit Müller und Volkan Demir nur zwei, drei weitere spielten immerhin schon vorher mal in der Verbandsliga. „Wir werden die aber nicht unterschätzen“, sagt Sprügel. „Es wird aber sicher ein anderes Spiel wie vergangenen Samstag gegen Ilshofen geben. Die werden vermutlich eher defensiv stehen und auf Konter setzen.“ Das ist normalerweise aber nicht die bevorzugte Spielweise von Müller. „Ich sehe uns in einer guten Rolle. Wir haben einen Auftakt nach Maß hingelegt. Die drei Punkte haben uns gut getan.“, sagt Müller. „Jetzt können wird unbeschwert nach Hollenbach fahren. Aber die waren in der Oberliga schon sehr heimstark.“ Trotzdem will er nicht, dass sich seine Mannschaft versteckt. „Ein gutes Umschaltspiel wird wichtig für uns sein“, sagt Müller, der sich durchaus Chancen auf Punkte ausrechnet.

Wenninger, der zusammen mit seinem Co-Trainer Viktor Enns zumindest eine zeitlang den 3:2-Erfolg der Öhringer gegen Rutesheim beobachtete, versuchte im Laufe der Woche seiner Mannschaft einzuschärfen, dass sie den Gegner nicht unterschätzt – auch wenn es Absteiger gegen Aufsteiger heißt. „Wir müssen die gleiche Intensität wie gegen Ilshofen an den Tag legen“, dann gehen wir auch als Sieger vom Platz“, sagt der FSV-Coach. „Ist das nicht der Fall, wird es schwierig.“

Beim Saisonauftakt imponierten die Hollenbacher in erster Linie mit körperlicher Präsenz und einem extrem starken Zweikampfverhalten. „Die sind allgemein sehr gut besetzt“, sagt Müller. „Gerade die Abwehr mit Amon, Hofmann, Walz und Zeller ist richtig gut. Wir müssen auf Standards aufpassen. Die sind gerade auf dem Platz in Hollenbach entscheidend und ein Freistoß war ja auch der Hollenbacher Türöffner in Ilshofen. Lang und hoch zu spielen wird uns gegen die nicht viel bringen.“

1. Mannschaft: 3:2-Auftaktsieg gegen Rutesheim

Thilo Michler hatte sich das rote Trikot übergezogen. Jenes mit der Nummer eins, das er beim Empfang zur Landesliga-Meisterschaft von der Mannschaft der TSG Öhringen bekommen hatte. Der Oberbürgermeister wollte sich das erste Verbandsligaspiel des Teams dann auch nicht entgehen lassen. Und er sah eine gelungene Premiere. Die TSG gewann das Duell gegen den Mitaufsteiger SKV Rutesheim mit 3:2.

Ein Déjà-vu-Erlebnis. Schon vergangene Saison waren sich die beiden Teams im Otto-Meister-Stadion am ersten Spieltag gegenüber gestanden. Die TSG Öhringen gewann auch da mit 3:2. Am Saisonende holte der Aufsteiger den Titel in der Landesliga. Die Rutesheimer folgten über die Relegation in die Verbandsliga. „Unsere Abschlussstärke war gut. Spielerisch können wir sicher noch etwas zulegen“, meinte Öhringens Trainer Marius Müller. Zulegen könnten auch die Rahmenbedingungen. „Der Rasen war zu hoch und hat extrem gebremst“, meinte Marius Müller.

Dennoch: Am Samstag war aus Öhringer Sicht aller Anfang zunächst schwer. Die TSG hatte zu Beginn große Probleme mit dem aggressiven Pressing der Gäste. Rutesheim machte die Räume eng, lief den ballführenden Akteur schnell an und unterband so einen kontrollierten Spielaufbau. Immer wieder gelangen auf diese Weise Ballgewinne. Immer wieder auch Möglichkeiten. Doch mit dem ersten gelungenen Vorstoß ging die TSG die Führung. Einen Konter über Johannes Deibert schloss Daniel Alankus zum 1:0 ab. Zu dieser Zeit überraschend. Rutesheim ließ sich nicht schocken, spielte weiter munter nach vorne, presste mit hohem Tempo und Gianluca Crepaldi gelang in der 19. Minute der durchaus verdiente 1:1-Ausgleich.

Trotz der Probleme, die die Hohenloher mit den schnellen Spitzen der SKV hatten, ließen sie wenig zu. In der 27. Minute entschärfte Torhüter Ruben Götz einen abgefälschten Schuss von Tobias Gebbert. Auf der anderen Seite wurde ein Freistoß von Volkan Demir (36.) gefährlich, den Dennis Mangold parierte.

Nach der Pause hatten die Öhringer die Partie besser im Griff. Rutesheim lief nicht mehr so konsequent an, die TSG kam immer besser ins Spiel und machte Druck. Doch mitten in der Drangphase fiel das 1:2 in der 60. Minute – wieder war Crepaldi der Torschütze. Marius Müller reagierte, stellte seine Mannschaft etwas um. Philipp Schropp kam in der 65. Minute, Steffen Pscheidl rückte ins defensive Mittelfeld, Johannes Deibert etwas weiter nach vorne und Matthias Klinkert in die Spitze. Mit seiner dritten Auswechslung in der 71. Minute bewies der Coach dann ein glückliches Händchen. Für Riccardo Madaro, der zusehends müde wurde, rückte Markus Herkert auf die rechte Seite. In der 74. Minute setzte dieser sich nach einem Pass von Deibert auf rechts durch, legte von der Grundlinie auf Volkan Demir zurück, der ohne Mühe abschloss – 2:2. Das war auch verdient. Öhringen blieb dran, machte weiter Druck und kam in der 79. Minute zum Siegtreffer. Wieder setzte Deibert Herkert ein, der erneut auf die Grundlinie durchlief und in die Mitte legte. Dort stand Demir frei und drückte den Ball zum 3:2 über die Linie.

Ein kleiner Wermutstropfen folgte in der 81. Minute, als Philipp Schropp mit einer Roten Karte vom Platz musste. „Wir haben gut gekämpft, auch mit einem Mann weniger“, sagte Demir. Der Schiedsrichter hatte eine Notbremse erkannt, auch wenn noch zwei andere Öhringer in der Nähe standen. „Kann man geben, muss man aber nicht“, kommentierte Marius Müller die Szene. Den anschließenden Freistoß lenkte Götz stark über die Latte. Danach ließ die TSG kaum mehr Chancen zu. „Die haben das Tempo nicht durchgehalten“, sagte der Coach. „Wir haben einen tollen Teamgeist und nach dem 1:2-Rückstand extreme Moral bewiesen.“ Zufrieden war er auch mit seinen Neuzugängen. „Sie haben sich super eingefügt. Madaro und Klinkert haben eine gute Leistung gezeigt und Demir hat das gemacht, wofür er geholt wurde.“

TSG Öhringen: Götz, Pscheidl, Demir, Deibert, Sasso, Schiffmann (56. Bemmerer), Klinkert (78. Marius Müller), Alankus (65. Schropp), Madaro (71. Herkert), Kevin Müller, Wegner.

SKV Rutesheim: Mangold, Trefz, Wellert, Baake, Crepaldi, Sivri (78. Lenhardt), Elfadli, Gebbert, Schwenker, Hertenstein, Wemmer.

Tore: 1:0 (10.) Daniel Alankus, 1:1 (19.) Gianluca Crepaldi, 1:2 (60.) Gianluca Crepaldi, 2:2 (74). Volkan Demir, 3:2 (78.) Volkan Demir.

Karte: Rot (81.) Philipp Schropp.

Schiedsrichter: Manuel Bergmann.

Zuschauer: 300.

1. Mannschaft: Morgen geht’s los – die Vorfreude steigt

Das Kribbeln ist da. Die Vorfreude steigt. Spieler und Verantwortliche der TSG Öhringen fiebern dem ersten Verbandsliga-Spiel der Vereinsgeschichte entgegen. Am Samstag um 17.15 Uhr ist es gegen die SKV Rutesheim so weit. Die Partie wurde nach hinten verlegt, um dem Derby des TSV Ilshofen gegen Hollenbach aus dem Weg zu gehen. Jetzt ist der Spieltermin mitten im Austragungs-Fenster der zweiten Runde des Bezirkspokals.

Von Nervosität ist derzeit keine Spur. „Ich frage mich manchmal, ob das noch kommt“, sagt Trainer Marius Müller. „Wir freuen uns einfach, dass es losgeht. Für viele ist die Verbandsliga ja Neuland.“ Neben Müller haben Nicola Sasso, Ruben Götz und Volkan Demir Erfahrung im württembergischen Oberhaus gesammelt. Kevin Müller spielte für die Spvgg Neckarelz II in der Verbandsliga Nordbaden. Der Saisonauftakt gegen den SKV Rutesheim ist sozusagen ein Verbandsliga-Einstieg light. Es geht gegen den Mitaufsteiger, gegen den Landesliga-Zweiten. Auch in der vergangenen Saison standen sich beide Teams am ersten Spieltag gegenüber – und Öhringen gewann 3:2. „Da haben die uns als Bezirksliga-Aufsteiger sicher auch etwas unterschätzt“, sagt Müller. An den direkten Durchmarsch dachte da noch keiner.

„Das wird sicher ein ganz anderes Spiel“, sagt Müller. „Es wird für uns nicht mehr so leicht.“ Bei beiden Mannschaften gab es nach dem Aufstieg keinen allzu großen Umbruch. „Das ist eine gute, gewachsene Mannschaft, die über die Relegation aufgestiegen ist. Wir haben ihnen ja gewissermaßen die Meisterschaft weggenommen.“ Rutesheim galt als der große Favorit. Nun geht es für beide in erster Linie um den Klassenerhalt.

Bei der TSG fehlen mit Jan Rouven Schieferdecker, Alexander Overcenko, Marin Kartela und Manuel Martinez vier potenzielle Stammspieler. Dagegen sind im Vergleich zum 1:0-Pokalerfolg gegen Neckarrems Johannes Bemmerer und Kevin Müller wieder dabei. Zudem sind Steffen Pscheidl und Volkan Demir, die angeschlagen geschont wurden, ebenso wieder fit wie Nicola Sasso, der früh ausgewechselt werden musste. „Wir haben gegen Neckarrems gesehen, dass es in der Verbandsliga reichen kann. Aber dafür müssen wir alle an einem Strang ziehen“, sagt Marius Müller. „Wir benötigen den Teamgeist der vergangenen Saison. Man hat schon gesehen, dass das Tempo höher ist. Die Abwehrreihen werden mehr gefordert sein.“ Der Coach will, dass sein Team auch agiert und nicht nur reagiert – auch wenn das gegen Neckarrems noch nicht geklappt hat. „Es werden Spiele auf uns zukommen, in denen wir uns taktisch anpassen müssen“, sagt Müller. Er sieht positiv auf die Partie gegen Rutesheim. „Wir sind gut aufgestellt und auch die Neuzugänge haben sich sehr gut eingefügt.“ Allen voran Ricky Madaro und Matthias Klinkert, die am Samstag in der Startelf stehen könnten. „Aber auch Philipp Schropp, Wadim Turkinow oder Nico Braun sind nah dran“, sagt Müller. „Ein guter Einstieg wie letzte Saison wäre wichtig.“

1. Mannschaft: Bericht der Hohenloher Zeitung über den Pokalsieg in Neckarrems

Marius Müller tritt kräftig auf die Euphoriebremse. „Wir freuen uns, dass es gereicht hat, wissen es aber richtig einzuordnen“, sagt der Trainer des Verbandsligisten TSG Öhringen. Durch einen 1:0-Sieg gegen den Liga-Konkurrenten VfB Neckarrems zogen die Öhringer in die dritte Runde des WFV-Pokals ein. Dort geht es dann im Hohenloher-Derby gegen den Bezirksligisten SV Wachbach.

„Wir wollen das Positive mitnehmen und das Spiel dann wieder abhaken“, sagt Müller. „Es war aber für die Moral wichtig, gegen einen Ligakonkurrenten zu gewinnen.“ Nächsten Samstag bestreiten die Öhringer ihr erstes Verbandsligaspiel der Vereinsgeschichte – zu Hause gegen den Mitaufsteiger SKV Rutesheim. Der Coach sah noch genügend Verbesserungspotenzial. Er gewann einige Erkenntnisse. Auch wenn mit Daniel Alankus, Jan Rouven Schieferdecker Kevin Müller oder Johannes Bemmerer einige potenzielle Stammspieler fehlten und mit Volkan Demir und Steffen Pscheidl zwei weitere wegen leichter Verletzungen geschont wurden und Nicola Sasso früh verletzt ausgewechselt werden musste. Nur nicht zu viel riskieren vor dem Saisonauftakt.

„Es war eine gute Partie. Neckarrems hatte mehr Spielanteile, wir waren effizient“, sagt der Coach. Die Gäste begannen verhalten, überließen Neckarrems den Ballbesitz. Trotzdem ließ die TSG nur ganz wenig zu. „Wenn dann hatten die nach Standardsituationen Chancen“, sagt Müller. Eine davon hatte Tim Scheuerle mit einem Schuss aus 20 Metern in der 23. Minute. Fast im Gegenzug fiel die Öhringer Führung. Über Nicolai Schiffmann landete der Ball bei Alexander Overcenko, dessen abgefälschter Schuss aus kurzer Distanz im Netz zappelte. 24 Minuten waren da gespielt. Vor der Pause vergaben noch Eugenio Del Genio (32.) und Maximilian Graf (39.) die Möglichkeiten zum Ausgleich. Kurz nach der Pause scheiterte Graf aus zwei Metern an TSG-Torhüter Ruben Götz. In der 62. Minute rettete wieder Götz gegen Graf und in der 89. Minute klatschte ein Schuss aus 15 Metern gegen den Pfosten und kurz darauf rettete Wadim Turkinow auf der Linie. So brachte Öhringen das 1:0 über die Zeit.

„Neckarrems hat gut gepresst“, sagt Müller. Öhringen tat sich auch deshalb mit dem Spielaufbau schwer. „Aber wir haben gut dagegen gehalten. Es war insgesamt ein gutes Spielniveau mit hohem Tempo. Unsere Defensive stand gut, im Spiel nach vorne gibt es aber noch Luft nach oben.“

1. Mannschaft gewinnt Pokalspiel in Neckarrems // 2. Mannschaft ist gegen Bühlerzell chancenlos

So sah es der VfB Neckarrems:

Nach 95. Minuten stand das frühe Aus des VfB Neckarrems-Fußball in der 2. Runde des DB Regio-wfv-Pokals fest. Der VfB unterlag dem Aufsteiger in die Verbandsliga, der TSG Öhringen, und musste seine Pokalhoffnungen frühzeitig begraben. Trotz gefühlten 80 Prozent Ballbesitzes und zahlreichen Torchancen, die teils kläglich vergeben wurden, verstanden es die Gastgeber nicht, das „Runde in das Eckige“ zu bringen und verloren durch ein frühes Konter-Tor durch Alexander Overcenko in der 24. Spielminute mit 0:1 Toren. Nach der frühen Führung gelang es den Gästen mit großem Einsatz, gesunder Härte, viel Geschick und noch mehr Glück, das Spiel über die Spielzeit zu bringen und schließlich als Sieger vom Platz zu gehen.